Table of contents

[titlePage_recto]
Göttingische
gelehrte Anzeigen.
Unter der Aufsicht
der königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der zweyte Band
auf das Jahr 1831.

Göttingen,
gedruckt bey Friedrich Ernst Huth.

London.

[Seite 2025]

The Elements of physiology, by. J.F.
Blumenbach, translated from the latin
of the fourth edition, and supplied with
copious notes, by J. Elliotson
. 1829. 582
Seiten gr. Octav.

Eine andere Englische Uebersetzung dieses Hand-
buchs war schon früher in Philadelphia erschie-
nen. Von den vieren in London durch den be-
rühmten Arzt und Lehrer am St. Thomas’s Ho-
spital besorgten, ist die zweyte auch als typo-
graphische Merkwürdigkeit bekannt, da sie das
erste Buch war welches mittelst der Dampfpresse
gedruckt worden.

Hier diese vierte hat so vielartige gehaltreiche
Anmerkungen erhalten, daß dieselbe leicht noch
einmal so viel an Bogenzahl betragen als die
Urschrift.

Unter diesen Zusätzen besonders eine ausführ-
liche klare Darstellung der Gallschen Organen-
lehre, wie sie sich von dem Verf. als erklärten
[Seite 2026] Verfechter derselben und nachherigen Stifter der
Londoner phrenologischen Societät erwarten läßt.
(– Beyläufig rügen wir hier einen Irrthum, der
sich in den verschiedenen Werken des Dr. Gall
findet, und von andern Craniologen, und ebenso
auch hier wiederholt worden, als ob Jac. Syl-
vius giftige Schmähschrift: Vesani cuiusdam
calumniarum depulsio
, gegen Varolius gerich-
tet sey. Der war aber ein zwölfjähriger Knabe
als Sylvius starb, und das plumpe Wortspiel
des Titels deutet von selbst auf Vesalius –).

Zu den wichtigen eigenen Beobachtungen des
Herrn Uebersetzers, rechnen wir namentlich die
an sich selbst angestellten über die Wirkung des
zwanghaft modificierten Athmens auf Verände-
rung des Aderschlags. Andere über das krank-
hafte Pulsieren der Blutadern an Armen und
Händen gleichzeitig mit den correspondierenden
Arterien.

Unter den Beyträgen von Freunden: Wheat-
stone
über den Mechanismus der Sprache;
Prout über die Hauptstoffe der Nahrungsmittel
in den höhern Thierclassen u. viel dergl.

Durchgehends zeugen die Zusätze von der un-
gemeinen Belesenheit und umsichtigen Auswahl
nicht nur im weiten Umfange der physiologischen
Schriftsteller bis zur neuesten Zeit, sondern sie
enthalten auch viel treffend Passendes aus den
alten und neuen Classikern, selbst Dichtern, vor-
züglich aber aus den Reisebeschreibungen, dieser
reichen Fundgrube auch für die Physiologie.



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
This page is copyrighted