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Göttingische
Anzeigen
von
gelehrten Sachen
unter der Aufsicht
der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften.

Der erste Band.
auf das Jahr 1781.


Göttingen,
gedruckt bey Johann Christian Dieterich.

Göttingen.

[Seite 585]

Das erste Stück des zweyten Jahrgangs des
Göttingischen Magazins enthält zuerst
ein Paar Muster von scharfsinniger Verglei-
chung und Anwendung natürlicher Erscheinungen:
Das eine nemlich ist ein Aufsatz unsers Hrn. Prof.
Meister, worin er zweyer Augenzeugen Nachrichten
von zweyen furchtbaren Ausbrüchen des Vesuvs,
deren einer 1757 vom Hrn. Wilh. Ant. de Lüc, der
andere aber zwölf Jahre nachher vom ältern Hrn.
Düchanoy beobachtet worden, mit einander ver-
gleicht, und durch einen sehr saubern Plan und
Durchschnitt vom Gipfel des Bergs, den er nach
der Beschreibung des erstern entworfen, erläutert.
Das andere ist eine Anwendung dieser Nachrichten
auf die nähere Bestimmung der Natur der Monds-
[Seite 586] flecken, auch wol auf die Streifen des Jupiters etc.
vom Hrn. Prof. Lichtenberg. Hr. Girtanner über
Elementarfeuer, Causticität und die Entstehung der
Farben: In diesem Aufsatz, der viele neue Lehren
enthält, wird die Natur, Allgemeinheit und Modi-
fication der Feuermaterie näher bestimmt; wie durch
sie die Causticität erregt werde; ihr Antheil an der
fixen Luft, und dieser ihre Bestandteile, daß sie
nur als eine Modification der atmosphärischen Luft
anzusehen sey, und wie sich daher Fäulniß und
Gährung erklären lassen etc. Anwendung des Be-
griffs von Feuermaterie auf die Lehren von Wärme
und Kälte, besonders aber auf die Entstehung der
Farben. Hr. Prof. Blumenbach über die ungemein
einfache Fortpflanzungsart der Brunnenconferve,
zum sinnlichen Erweis der Wirksamkeit des Bildungs-
triebes. Fragmente über J.J. Rousseaus Leben,
Charakter und Schriften; auch von Hrn. Girtanner,
der Gelegenheit gehabt hat, sich genau von Rous-
seaus Umständen zu unterrichten, und der, ohne
in den vergötternden Panegyristenstyl zu verfallen,
nur den Unrath von schimpflichen und falschen Anec-
doten abzuwaschen sucht, womit man des ehrwür-
digen, tugendhaften Mannes Nachruhm zu beflecken
Lust bezeigt hat. Endlich Nachricht von Lessings Tod
und Leichenöfnung; aus einem Schreiben des Hrn.
Landschaftssecr. Leisewitz: Lessing soll nie geträumt
haben.



Blumenbach, Johann Friedrich. Date:
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