... Ew. Wohlgebohren gehorsamster Diener J. Fr. Blumenbach

Die abgebildete Unterschrift stammt von der letzten Seite eines Briefes Johann Friedrich Blumenbachs vom 27. Nov. 1809 an den Dresdener Kunsthistoriker Wilhelm Gottlieb Becker (1753
1813).
Der Brief befindet sich im Besitz der Universität Uppsala, Universitätsbibliothek, Sig. Waller Ms de-00374, die ein vollständiges Digitalisat online zur Verfügung stellt: waller.ub.uu.se/18100.html.
 
Die Handschrift des damals siebenundfünfzigjährigen Blumenbach erscheint steif und nicht sehr flüssig, vielleicht bedingt durch eine Lähmungserscheinung (?), von der sein Biograph, der Göttinger Mediziner und Historiker Karl Friedrich Heinrich Marx (1796 1877), berichtet:

Seine Handschrift wechselte auffallend nach den verschiedenen Epochen seines Befindens. In der Jugend und im kräftigen Mannesalter schrieb er schön; dann bekam er eine Unfähigkeit, den Schreibfinger zu gebrauchen, und nachdem er Vieles dagegen ohne Erfolg versucht hatte, gewöhnte er sich mit der linken Hand zu schreiben und die Feder mit der rechten zu führen. [...]; allein im 87. Jahre [d.h. ca. 1838]  versuchte er es wieder mit der rechten Hand zu schreiben, und die Schriftzüge erinnerten durch ihre Bestimmtheit und Deutlichkeit an die schönen der frühern Jahre.
Aus: Zum Andenken an Johann Friedrich Blumenbach: eine Gedächtniss-Rede gehalten in der Sitzung der Königlichen Societät der Wissenschaften den 8. Februar 1840. Göttingen 1840. Göttingen 1840, S. 45 46.
   
     


Brief Johann Friedrich Blumenbachs an Wilhelm Gottlieb Becker, 27. Nov. 1809, Seite 3.
Universität Uppsala, Universitätsbibliothek, Sig. Waller Ms de-00374
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